JUJUTSU bzw. JU/JIU-JITSU ist die sanfte Kunstfertigkeit von der Nachgiebigkeit. JUJUTSU, JU/JIU-JITSU ist eine waffenlose asiatische Kampfkunst aus Japan, die von den Samurai (adelige Japaner) angewandt wurde, um bei Verlust der Hauptwaffen (Schwert, Speer, Schwertlanze) weiterkämpfen, bzw. sich verteidigen zu können. Sie wurde aber auch von nichtadligen Japanern praktiziert.
Die unterschiedlichen Schreibweisen Ju bzw. Jiu für „weich, sanft, nachgeben, ausweichen” und Jutsu bzw. Jitsu für „Technik, Kunst” haben ihren Ursprung in der Transliteration der Schriftzeichen.
Ziel des JUJUTSU, JU/JIU-JITSU ist es, einen Angreifer - ganz gleich, ob dieser unbewaffnet oder bewaffnet ist - möglichst schnell und wirksam unter Kontrolle zu bringen. JUJUTSU, JU/JIU-JITSU bietet dazu eine Vielzahl von Möglichkeiten und Wegen. JUJUTSU, JU/JIU-JITSU ist mit seinen Techniken (Schock-, Hebel-, Wurf-, Würge und Waffentechniken) an der Realität orientiert und daher im Selbstverteidigungsfall voll einsetzbar. Rechtswidrige Angriffe werden durch ausweichendes Nachgeben – JU/JIU – neutralisiert. Es wird nur soviel technische Kunstfertigkeit – JUTSU/JITSU – eingesetzt wie notwendig ist, um einen Angreifer unter Kontrolle zu bringen. Die Kontrolle ist situationsabhängig und kann im Schocken, Festhalten oder Abtransport des Angreifers bestehen. JUJUTSU, JU/JIU-JITSU Techniken wirken ohne großen Kraftaufwand, daher ist JUJUTSU, JU/JIU-JITSU auch das klassische Selbstverteidigungssystem für Frauen. Es soll nicht Kraft gegen Kraft angewendet werden, sondern die Kraft des Angreifers sollte gegen ihn selbst gerichtet werden. Das JUJUTSU, JU/JIU-JITSU Training ist mit seinen Techniken an der Realität orientiert und erfolgt im Selbstverteidigungsfall unter persönlicher Verantwortung und unter Bedachtnahme auf das nationale Notwehrrecht.
Das Grundprinzip des JUJUTSU, JU/JIU-JITSU lautet „Nachgeben, um zu siegen“. Dieses Grundprinzip entstammt einem der Entstehungsmythen des JUJUTSU, JU/JIU-JITSU. In diesem heißt es, dass ein Arzt auf einer Studienreise in China in verschiedenen Klöstern Unterricht im Nahkampf erhielt. Er musste allerdings feststellen, dass man zur Ausführung der Techniken recht stark sein musste. Zurück in Japan beobachtete der Arzt an einem stürmischen Herbstabend, wie schwere Eichen im Sturm zerbrachen. Die daneben stehenden Weiden jedoch bewegten sich im Wind, gaben bei jeder Böe nach und schwangen sofort wieder unversehrt zurück. Inspiriert von dieser Beobachtung gründete der Arzt die erste JUJUTSU, JU/JIU-JITSU Schule. Er nannte sie YOSHIN – RYU (Weidenschule). Die praktische Anwendung des Ju/Jiu – Prinzips bedeutet also stets, die Kraft und die Bewegung des Angreifenden gegen ihn selbst einzusetzen. Aus dem Ju/Jiu – Prinzip wird deutlich ersichtlich, dass es sich bei JUJUTSU, JU/JIU-JITSU um eine Kampfkunst handelt, deren alleiniger Zweck die Selbstverteidigung ist.
Die Stilrichtung der INTERNATIONAL KOBUDO FEDERATION (IKF) in der Disziplin JUJUTSU, JU/JIU-JITSU ist das JUJUTSU, JU/JIU-JITSU der YOSHIN – RYU.
JUJUTSU, JU/JIU-JITSU zählt zu den alten japanischen Kampfkünsten und gilt unter ihnen als eine der effektivsten, ältesten und „ehrwürdigsten”.
Das Wesen des JUJUTSU, JU/JIU-JITSU findet sich in dem Grundsatz: „Wendigkeit kontrolliert Kraft“ (JU YOKU GO O SEISU). Dem entspricht die Verpflichtung auf einen Angriff notwehrgerecht zu reagieren und den Angreifer angemessen zu kontrollieren.